Hi Cleantechie!
Vor zwei Wochen haben wir festgestellt: Demografischer Wandel und technische Fortschritte werden den Einsatz von immer mehr Robotern forcieren.
In einer zweiteiligen Serie schaue ich für zahlende Abonnenten, welche Folgen das für Netze, Stromlast und andere Cleantech-Bereiche haben wird. Um es etwas interessanter zu gestalten, habe ich zudem nach neuen Geschäftsideen gesucht, die sich aus der Robotisierung für Cleantechies ergeben könnten.
Zwei wichtige Hinweise:
Diese PRO-Ausgaben verschicke ich gelegentlich. Die Dienstagsausgabe bleibt immer frei.
Falls du studierst, eine Lehre machst oder gerade ohne regelmäßiges Einkommen bist, schreib mir eine Mail: Die zahlenden Mitglieder finanzieren für Menschen wie dich Soli-Abos mit.
Let’s go!
Welche Folgen bringt die Roboterwelle? Eine Antwort fand ich nicht beim Blick nach vorn, sondern zurück.
Ich habe in München studiert. Von meinem WG-Zimmer aus konnte ich in das Stammwerk von BMW am Petuelring schauen. Morgens drehten sich darin orangene Roboterarme. Sie drehten sich, wenn ich meine Hausarbeiten nachmittags schrieb und abends auf eine Party ging. Sie drehten sich am Tag danach, als ich den Kater vor Netflix auskurierte.
Aus Netzsicht waren diese Industrieroboter unspektakulär, obwohl sie groß, schwer und stromhungrig waren und jeden Tag 550 Autos produzierten. BMW wusste, wann es die Roboter brauchte, und konnte vorab Strom einkaufen.
Industrieroboter sind eine gut planbare Last im Netz – anders als ihre Cousins, die die Welt außerhalb der Fabriken erobern werden. Lieferroboter laden vor der Rushhour, Millionen von Haushaltsrobotern kann niemand steuern. Chaos droht.
Die kommende Roboterwelle ist erst schemenhaft erkennbar; viele reden noch über E-Autos und Wärmepumpen. Aber diese Geräte sind aus grundsätzlicher Systemsicht old news für uns Cleantechies; es geht oft nur noch um Skalierung.
Roboter sind anders. Sie sind universelle Werkzeuge, arbeiten in 1001 verschiedenen Kontexten und setzen unterschiedliche Technologien ein. Mehrere Hundert Millionen könnten 2050 unter uns arbeiten – zeigen jedenfalls konservativeren Prognosen von Investmentbanken.
Das wird Folgen haben, die weit über den Stromverbrauch hinausgehen. Diese heute zu verstehen, ist wichtig für Cleantechies: Darin verstecken sich neue Geschäftsmodelle, Energiewende-Turbos und Quantensprünge in der Agrarwirtschaft.
Ich zeige dir in sieben Thesen, was auf uns zukommt – in jeder steckt eine mögliche Geschäfts- oder Investmentidee. Die Thesen verteile ich auf zwei Newsletter-Ausgaben, um dich nicht zu überladen. Diese Woche geht's um die Netze, nächste Woche um andere Cleantech-Bereiche:
1. Gewerbe- und Haushaltsroboter sind die größere Herausforderung für das Netz.
Natürlich interessiert Netzbetreiber, wie viel Strom verbraucht wird. Für sie ist aber viel wichtiger, wann dieser Strom gebraucht wird – schließlich müssen sich Angebot und Nachfrage im Netz jederzeit die Waage halten.
Deswegen messen und schätzen sie, erstellen Lastprofile ihrer Kunden. Sie wollen am besten heute schon wissen, was morgen um 17.41 Uhr in ihrem Netz los sein wird.
Wären nur Industrieroboter in ihrem Netz wäre das einfach. Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass sie fast 98 Prozent der Zeit durcharbeiten. Sie orientieren sich an den Schichten der menschlichen Arbeiter und haben planbare Wartungs- und Ladefenster. Sie lassen sich mit Industriestromverträgen abdecken.
Bei Gewerberobotern ist es anders. Sie allein splitten sich schon in so viele Unterkategorien auf, dass es kein einheitliches Lastprofil geben kann. Zum Beispiel:
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